Israel und der 7. Oktober

Teil 2: Am Israel Chai - Das Volk Israel lebt


BETTINA K. HAKIUS
Dozentin, Team- und Prozessleiterin BTA


Die jüdische Solidaritätshymne AM ISRAEL CHAI ist ein Gebet, eine Proklamation und die Gewissheit, dass der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs sein Volk bewahren wird (in Anlehnung an 1Mose 45,3.28; Hesekiel 16,6). ER wird es durch die größten Nöte hindurch erretten und dadurch sein Volk näher zu sich ziehen. Wir, die Nationen und alle Feinde Israels sollen „erkennen, dass DU allein – JHWH [HERR] ist dein Name – der Höchste bist über die ganze Erde“ (Psalm 83, 19).

Diese Hoffnung und Gewissheit haben mir die Tage nach dem bestialischen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 Kraft gegeben. Und die vielen Verheißungen Gottes für sein Volk Israel gelten auch angesichts der sich zuspitzenden politischen Lage im Nahen Osten. Propheten im AT sagen uns voraus, dass Israel zum Taumelbecher und Trainings-Gewichtstein der Völker wird und die Nationen gegen Israel in den Krieg ziehen werden (Sach 12, 2f). Nicht nur meine israelischen Freunde sind geschockt – sondern auch wir müssen den kriegerischen Drohkulissen ins Auge sehen.

Leider ist das Schreckliche keine Überraschung: Die Gesinnung Amaleks (5Mo 25,17f), Hamans (Esther 3) und des Herodes (Mt 2) ist in Sachen Skrupellosigkeit und Grausamkeit ähnlich, erreichte ihren Tiefpunkt im diabolischen Nazi-Reich und schockt nun erneut in aller Brutalität im Gewand von islamistischen Hamas-Terroristen.

Die Hamas-Charta lässt keinen Zweifel an ihrem Juden- und Israel-Hass, der sich nun auch beschämend auf deutschen Straßen zeigt. Dieser irrationale Hass gegen Gottes Volk hat offensichtlich seine Ursache auch in der geistigen Welt bei dem, der alles hasst, was Gott liebt: dem Satan.

Wir sind als Christen herausgefordert, die Welt-Ereignisse mit Gottes Augen zu sehen. Sein Volk Israel ist Gottes Augapfel (5Mo 32,10; Sach 2,12) und bleibend erwählt (Röm 9-11). Und wir als Christen wurden hinzugefügt zu diesem Volk – als „wilde Zweige“ eingepfropft in den „edlen Ölbaum“ (Röm 11,17-18.24). Deshalb ist Israel für uns Christen auch „unser“ Volk – wir sind ein Teil dieses Volkes geworden. Wer diesem Volk in seiner Not und seinem Trauma jetzt immer noch kein Existenzrecht und kein Verteidigungsrecht zubilligt und nicht für dieses Volk einsteht, der hat als Christ seine eigene Identität nicht verstanden und macht sich auch „neutral“ mitschuldig, denn Neutralität lässt den Aggressor gewähren. „Tröstet mein Volk!“ (Jes 40,1-2), ist der Aufruf an uns Christen, denn Israels Schmerz ist auch unser Schmerz.

Doch unsere Fürbitte darf und muss auch den „Feinden Israels“ gelten. Denn der HERR will, dass allen Menschen geholfen werde und sie erkennen, dass ER der HERR ist.

Free Palestine“ ist einerseits eine politisch lügenhafte Forderung, denn seit dem Abzug der Israelis aus Gaza 2005 – mit der von der israelischen Regierung schmerzhaften Zwangsräumung aller Juden in Gaza – ist der kleine Gaza-Landstrich „Juden-frei“. Die Gaza-Bevölkerung wählte die Hamas und entschied sich somit für eine Terror-Organisation, die ihre eigenen Leute versklavt.

Deshalb ist „Free Palestine“ ein berechtigter Hilferuf; doch die Befreiung liegt darin, dass die Gaza-Bewohner befreit werden von der Herrschaft dieser Terror-Organisation, die die eigenen Leute als Schutzschilde missbraucht, sie in Ideologie und Lügen gefangen hält und ihnen die internationalen Hilfen vorenthalten hat zugunsten der Hamas-Eliten, die in Luxus schwelgen und mit internationalen Finanzhilfen terroristische Infrastruktur aufbauten. Freiheit für die Palästinenser besteht auch darin, dass sie ihren Platz im Völkermeer neben dem Judenstaat oder respektvoll im Judenstaat erkennen. Hier liegt die Herausforderung für viele Araber und die Weltgemeinschaft. Rebellion gegen Israel verletzt und zerstört langfristig die Rebellen selbst.

Und so lasst uns beten und unsere Stimmen erheben für den Schutz und Segen ISRAELS und für die in Lügen und in Terrorismus gefangenen Gaza-Bewohner und für unsere verstörte Welt.

Artikel erschienen in
Offene Türen 2024-1
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Bettina Hakius hat das Land Israel vielfach bereist und zahlreiche Gruppenreisen organisiert und geleitet. Sie unterrichtet seit 2016 an der BTA.

Hier findet ihr die Aufnahme eines Infoabends mit Bettina zu diesem komplexen Konflikt:
» wiedenest.de/israel-infoabend

 


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